In der Psychologie ist der Begriff der Resilienz schon seit einigen Jahren maßgebend. Resilienz beschreibt die psychische Widerstandskraft oder auch die Fähigkeit schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigungen zu überstehen (Duden). Auch in anderen Fachgebieten wird das Konzept der Resilienz vermehrt aufgegriffen, unter anderem auch in der Landwirtschaft.
Welche Entwicklungskonzepte für Resilienz in der Landwirtschaft gibt es? Wie lassen sich landwirtschaftliche Betriebe resilienter aufstellen?
Welche Ziele, Strategien und Praxisbeispiele gibt es? Wie können die bestehenden Ansätze für die eigene betriebliche Zukunft gedacht und möglicherweise konkret gestaltet werden?
Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich ab Januar 2022 unsere neue landwirtschaftliche Veranstaltungsreihe.
Unterschiedliche Betriebszweigvarianten stehen dabei im Mittelpunkt: von Agroforstwirtschaft und Aquaponik über Kulturartenvielfalt bis hin zu Rechtsform- und Finanzierungsoptionen – in Theorie und Praxis.
In digitalen Veranstaltungen bis April erhalten die Seminarteilnehmer:innen zum einen wissenschaftliche Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Betriebszweigen, zum anderen lernen sie Praxisbeispiele kennen und kommen mit Praktiker:innen ins Gespräch.
Anschließend besuchen wir die digital vorgestellten Betriebe, in ein- oder mehrtägigen Exkursionen, innerhalb Hessens und über die hessischen Grenzen hinaus.
Neue Wege gehen_Finanzierungsoption: Crowdfunding_November 2022
Landwirtschaft in Bürgerhand_Exkursion auf das Hofgut Oberfeld Oktober 2022
Resilienz (er)leben - Exkursion auf dem Hof Werragut - September 2022
Fortsetzung der Reihe "Resilienz. Zukunft denken. Zukunft gestalten." - September 2022
Bild: LFV Hessen
Am 19. April führte eine Exkursion der Reihe „Resilienz. Zukunft denken. Zukunft gestalten.“ die hessischen Landfrauen an die Justus-Liebig-Universität Gießen und das dortige Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME Institutsteil Bioressourcen.
Dabei drehte sich alles um essbare Insekten und ihre Bedeutung für den Menschen.
Dr. Henrike Schmidtberg, Biologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Insektenbiotechnologie der Justus-Liebig-Universität Gießen, nahm die Exkursionsteilnehmerinnen mit in die Welt der Insekten.
Aquaponik verbindet Fischzucht und Pflanzenanbau durch einen gemeinsamen Wasser- und Nährstoffkreislauf innerhalb eines Gebäudes. Ein Konzept, das regionale Lebensmittelproduktion direkt in der Stadt ermöglicht und dazu ressourcen- und flächeneffizient arbeitet.
Bereits 2022 hatte sich der LFV Hessen in einer digitalen Veranstaltung mit dem Thema Aquaponik befasst.
Nun konnten sich die hessischen Landfrauen eine Aquaponikanlage aus nächster Nähe anschauen.
Jannis Grothaus, Frisch vom Dach GmbH, nahm die Teilnehmerinnen der Exkursion auf der gläsernen Dachfarm des REWE-Marktes in Wiesbaden-Erbenheim mit in die Welt der kombinierten Fisch- und
Pflanzenzucht.
Unter dem Motto „Zukunft denken. Zukunft gestalten.“ führte eine Fachfahrt Landfrauen aus ganz Hessen
vom 18. bis 20. Januar 2024 nach Berlin.
Die 28 Teilnehmerinnen widmeten sich den Fragen „Wie wollen wir leben?“, „Wie schmeckt die Zukunft?“ und „Wie sorgen wir finanziell vor?“.
Bei der diesjährigen Veranstaltung des Landfrauenverbandes (LFV) Hessen auf der Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen am 16. Januar 2024 in Baunatal standen gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen zu den Themen Klima, Wasser, Boden, Biodiversität und Ernährung im Mittelpunkt. Und die Bedeutung von Frauen als Innovationsträgerinnen.
Für eigene Überzeugungen und Vorhaben einzustehen und neue, vielleicht auch unkonventionelle Wege selbstbewusst zu gehen – das ist oft gar nicht so leicht, persönlich wie betrieblich.
Petra Zentgraf, Dipl. Individualpsychologische Beraterin, erläuterte in ihrem Impulsvortrag „Mut tut gut“, welche Schlüssel es zu einem mutigen und selbstbestimmten Leben gibt.
Anschließend berichtete Claudia Jütte, Jütte's Weidberghof, von ihrem ganz eigenen mutigen Weg und lud zum Austausch ein.
Gemeinsam mit Dipl. Wirtschaftspädagogin und Business Coach Sigrid Knorr erkundeten die Teilnehmer:innen Grundlagen, Ideen und Hilfsmittel, mit denen es - auch in stressigen Situationen - gelingt mit der eigenen Zeit selbstbestimmt umzugehen und damit innere Balance, Resilienz, Gelassenheit und Zufriedenheit zu erlangen.
In Kooperation mit dem Büro F – Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit.
Joy Lange von der Crowdfunding-Plattform Startnext gab Einblicke in das Thema Crowdfunding - Schwarmfinanzierung: Welche Idee steckt dahinter? Welche Chancen und Potentiale bietet es Unternehmen, landwirtschaftlichen Betrieben und Gruppen bei der Finanzierung von Ideen und Projekten? Wie lassen sich Crowdfunding-Aktionen umsetzen?
Landwirt Julius Nennewitz, Hof Werragut, hat bereits sehr erfolgreich Crowdfunding-Aktionen gestartet. Er berichtete davon und lud zum Austausch ein.
Folgender Beitrag gibt einen Einblick in die digitale Veranstaltung.
Gibt es ein Gen für innere Stärke oder kann ich dies erlernen und trainieren?
Unter der Leitung von Britta Ellger-Lehr, Dipl. Gesundheits- und Mentalberaterin, erfuhren die Teilnehmerinnen, wie es gelingen kann, sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen, Krisen anzunehmen und vor allem diese zu überstehen.
An zwei aufeinander aufbauenden Abenden lernten sie viel Wissenswertes sowie Hilfsmittel kennen, die sie wirkungsvoll im Alltag und Beruf einsetzen können, um innere Stärke zu erlangen und resilienter zu werden.
In Kooperation mit Büro F - Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit.
"Landwirtschaft in Bürgerhand" lautet das Motto der Hofgut Oberfeld AG in Darmstadt.
Bei einer Betriebsführung erhielten wir besondere Einblicke in die verschiedenen Betriebszweige.
Thomas Goebel berichtete außerdem von den spannenden Anfängen des Hofguts Oberfeld als Bürgerinitiative und dem Weg hin zu einem Bürgerunternehmen. Er erzählte von seinen Erfahrungen und lud zum Austausch ein.
Julius Nennewitz, Hof Werragut, und Janos Wack, TRIEBWERK - Regenerative Land- und Agroforstwirtschaft, zeigten auf dem Hof Werragut in Eschwege die Welt der Agroforstwirtschaft.
Darüber hinaus erfuhren wir Vielfältige über den Anbau besonderer Kulturarten (Hanf und Buchweizen), über soziale Landwirtschaft, innovative Projekte und vieles mehr.
Bei einem spannenden Rundgang und Scheunentalk erhielten wir spannende Einblicke, interessante Erkenntnisse und wertvolle Erfahrungen aus erster Hand.
Gemeinsam mti Dr. Maren Heincke, Agraringenieurin und Referentin des Zentrums für gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, stiegen wir erneut in das Thema Resilienz in der Landwirtschaft ein: Was wird darunter verstanden? Warum ist diese von Bedeutung? Wie können sich landwirtschaftliche Betriebe resilienter ausmachen? Welche Kriterien lassen sich ausmachen? Was hat sich seit dem letzten Treffen getan? Diesen und vielen weiteren Fragen gingen wir nach.
Der Abend knüpfte an die Veranstaltung "Vielfalt. Kulturarten - Sorten - Fruchtfolgen. I" an und stellt den Austausch mit Praktiker:innen in den Mittelpunkt.
Christoph Förster, Gut Marienborn, und Mario Schuchmann, Quinoa aus dem Odenwald, berichteten von ihren Aktivitäten und luden zum Austausch und zum "Zukunft denken." ein.
Martin Trieschmann, Berater für Naturland Öko-BeratungsGesellschaft mbH, führte in das Thema "Vielfalt. Kulturarten - Sorten - Fruchtfolgen." ein.
Welche Potentiale stecken im Anbau unterschiedlicher Kulturarten und Sorten sowie in Fruchtfolgen? Welche vergessenen oder unternutzten Kulturarten gewinnen an Bedeutung? Wie kann über Kulturarten- und Sortenwahl und Fruchtfolgengestaltung die Resilienz landwirtschaftlicher Betriebe gestärkt werden?
Diesen und weiteren relevanten Fragen ging Martin Trieschmann in seinem Vortrag und der anschließenden Diskussion nach.
Prof. Werner Kloas, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Forschungsverbund Berlin e.V., gab Einblicke in die Welt der Aquaponik – der kombinierten Aufzucht von Fischen und Pflanzen.
Was verbirgt sich hinter Aquaponik? Welches Prinzip liegt ihr zugrunde? Welche Bedeutung kommt Aquaponik zu? Welche Potenziale und Chancen, aber auch welche Herausforderungen und Hemmnisse bringt sie mit sich?
Diesen und vielen weiteren Fragen ging Prof. Werner Kloas in seinem Vortrag und der anschließenden Diskussion auf den Grund.
Der Abend knüpfte an die Veranstaltung Agroforstwirtschaft I an und stellte den Austausch mit Praktiker:innen in den Mittelpunkt.
Vivian Böllersen (Walnussmeisterei Böllersen) und Sepp Braun (Biolandhof Braun GbR) berichteten von ihren ersten Schritten, ihren Erfahrungen, Aktivitäten und weiteren Plänen rund um das Thema Agroforstwirtschaft und laden zum Austausch ein.
Janos Wack, Triebwerk Agroforst & Regenerative Landwirtschaft, gab Einblicke in die Welt der Agroforstwirtschaft: Was verbirgt sich dahinter? Welche Chancen und Risiken bringt sie mit sich? Wie kann sie den landwirtschaftlichen Betrieb resilienter machen? Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? u.v.m.
Julius Nennewitz, Biohof Werragut, gab Einblicke in die praktische Umsetzung.
Dr. Maren Heincke, Agraringenieurin und Referentin des Zentrums für Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, führte in das Thema Resilienz in der Landwirtschaft ein:
Was bedeutet Resilienz im landwirtschaftlichen Kontext? Welche Bedeutung kommt ihr zu, welche Chancen und Perspektive bieten sich für landwirtschaftliche Betriebe?